Kleine Schritte – große Wirkung: Eine Kürbissuppe selbstgemacht

Die Wünsche eines Menschen, der mit einer chronischen Krankheit lebt, sind manchmal ganz klein... Eine Kürbissuppe selbst kochen, auf eigenen Beinen zum Markt gehen oder alltägliche Dinge ohne Hilfe erledigen.

Unsere Autorin

Sabine Pitschula Brauer leidet an der neuromuskulären Erkrankung Myasthenia gravis, die ihre Muskelkraft zeitweise und je nach Tagesform erheblich beeinträchtigen kann. Die Mutter dreier Kinder ist heute Kunsttherapeutin und hat ein Buch darüber geschrieben wie Yoga auch bei körperlichen Einschränkungen praktiziert werden kann.

Als ausgebildete Ergotherapeutin verfügt sie zusätzlich zu ihrer persönlichen Erfahrung mit der Erkrankung über professionelles Wissen zum Umgang mit Einschränkungen und wie sie durch Therapie und mit geeigneten Hilfsmitteln ausgeglichen werden können.

Das Umfeld versteht oft nicht, wie viel solche Herzenswünsche bedeuten. Missverständnisse können dazu führen, dass man sich entfremdet, und der Betroffene wirkt dann vielleicht launisch oder sogar wütend. Doch hinter dieser scheinbaren Traurigkeit oder Gereiztheit steckt oft nur der Wunsch nach mehr Selbstbestimmung.

Auf andere angewiesen sein

Wie wunderbar ist es, wenn man selbstständig gesundes Essen zubereiten kann!

Leider scheiterte das in den letzten Jahren oft an meiner Kraft, die ich durch meine Muskelerkrankung verloren habe.

Ich musste immer andere bitten, für mich einzukaufen oder bei den Vorbereitungen zu helfen. Ich wollte aber nicht ständig alles erklären oder im schlimmsten Fall mit den falschen Zutaten leben. Also habe ich oft einfach das gegessen, was man mir brachte. Kürbis kochen? Ging nicht mehr, weil ich ihn nicht schneiden konnte. Auch Gewürze wie Ingwer oder Kurkuma waren schwierig, da ich sie nicht reiben konnte. Dosen öffnen? Nicht möglich. Tuben ausdrücken? Zu schwer.

Selber Essen kochen mit passenden Hilfsmitteln

Um einkaufen zu gehen nutze ich jetzt meinen AllinOne . Zu Hause kann ich dank kleiner Küchenhelfer wieder großartige Rezepte alleine zubereiten. Die Freude darüber kann wahrscheinlich nur jemand nachvollziehen, der Ähnliches erlebt hat.

Ich liebe den Herbst mit seinen reichen Gaben und leuchtenden Farben. Und ich liebe die nordafrikanische Küche – sie ist gesund, aromatisch und einfach köstlich. Kochen, Einkaufen und dann gemeinsam mit der Familie essen, ist für mich ein Fest für Herz, Seele und natürlich die Sinne! Eines meiner liebsten Rezepte ist Kürbis in der Tajine. Lassen Sie sich von diesem einfachen, aber geschmackvollen Gericht begeistern, das die Essenz des Herbstes auf den Tisch bringt!

Rezept Kürbis-Tajine

Zutaten:

• 1 kleiner Hokkaido-Kürbis, gewürfelt
• 1 Gemüsezwiebel, klein gehackt
• 1 große Karotte, gerieben
• Ingwer, Kurkuma, Knoblauch, Peperoni und Korianderkraut, frisch und gerieben bzw. gehackt
• 2 EL getrocknete Sauerkirschen
• 1 TL Ras-el-Hanout
• 1 TL Harissa
• 1 TL Tomatenmark
• 1 kleine Dose Kichererbsen
• 1 kleines Teeglas rote Linsent
• 1 Scheibe Bio-Zitrone
• 500-750 ml Brühe

PT2H

Suppe

Sabine Pitschula Brauer

Zubereitung

Alle Zutaten in eine Tajine geben und 2 Stunden auf kleiner Flamme köcheln lassen. Nach Geschmack nachwürzen und genießen.

In diesem Sinne: Jeden Tag mit Leben füllen – und trotzdem lachen!